Heute habe ich einen Gastartikel für Dich zu dem spannenden Thema Faszien & Emotionen, was bislang nur wenige in Zusammenhang bringen.
Wohin man hört – so oft heißt es: Denke positiv, betrachte das Glas als halb voll – nicht als halb leer, sieh das Positive in jeder Situation usw. Doch vielleicht zweifelst du manchmal an diesem positiven Denken und fragst dich: Warum sollte ich positiv denken, wenn es mir gerade nicht gut geht? Dann belüge ich mich doch selbst …
Es gibt viele Gründe, warum positives Denken uns in jedem Fall gut tut. Dabei geht es nicht darum, die Wahrheit zu verdrehen oder zu verdrängen, sondern den Gegebenheiten unseres Lebens mit einer positiven Einstellung zu begegnen. Denn unsere Gedanken lösen eine Kettenreaktion in unserem Körper aus – sowohl in eine positive wie auch in eine negative Richtung ...
In diesem Artikel zeige ich dir auf, wie unsere Gedanken mit unseren Emotionen in Verbindung stehen, die wiederum einen Einfluss auf unsere Faszien und damit auf unser körperliches Wohlbefinden haben.
Eigentlich ist es ganz einfach: All deine Gedanken haben einen Einfluss auf dein Wohlbefinden, deinen Körper und deinen Geist. Man kann diese Bereiche nicht voneinander trennen: Körper, Geist und Seele sind eins. Wenn wir positive Gedanken haben, geht es uns insgesamt besser – auch körperlich. Denken wir negativ, bekommen wir schlechte Laune und unser Körper schüttet beispielsweise Stresshormone aus, wir verspannen uns und auf Dauer leidet unser Immunsystem. Positive, hoffnungsvolle Gedanken halten den Körper entspannt und die Körperfunktionen in einem gesunden Fluss.
Natürlich ist es normal, dass wir auch Tage erleben, die nicht so gut laufen, wie wir es gerne hätten. Auch ich kenne diese Tage nur zu gut. Da fällt einem beispielsweise morgens schon ein Glas aus der Hand und man ist erst einmal mit der Beseitigung des Malheurs beschäftigt. Ja, ein Tag kann auch schöner starten …
An solchen Tagen ist es die Kunst, seine Gedanken dennoch positiv zu stimmen und mit Freude in seine Aufgaben zu starten. Wir können unsere Gedanken steuern und uns entscheiden, uns trotz allem nicht in schlechten Gedanken zu verlieren bzw. uns über das heruntergefallene Glas zu ärgern. 😉
Gehen wir nun in die Tiefe und klären die Zusammenhänge zwischen Gedanken und Emotionen sowie deren Einflüsse auf die Faszien.
Was sind Emotionen genau?
Emotionen sind Gefühle, die als angenehm oder unangenehm empfunden werden – zum Beispiel Freude, Lachen, Angst, Kummer oder Überraschung. Die Emotion ist ein komplexes Muster aus physischen Reaktionen (z. B. Steigerung des Blutdrucks), Gefühlen (z. B. Wut oder Liebe), kognitiven Prozessen (z. B. Interpretationen oder Erwartungen) sowie Verhaltensreaktionen (z. B. Lachen oder Weinen).
Unsere Emotionen haben einen entscheidenden Einfluss auf das, was wir tun und wie wir uns dabei fühlen. Wer zum Beispiel großen Liebeskummer hat, fühlt sich oft auch körperlich krank und seine Leistungsfähigkeit ist deutlich geschwächt. Sind wir aber verliebt, beflügelt uns das. Wir haben mehr Schwung und Power, fühlen uns leicht und leistungsfähig.
Unsere Emotionen werden auch gezielt von der Werbeindustrie genutzt. Daher stehen die Süßigkeiten an der Kasse, werden bestimmte Bilder und Farben etc eingesetzt, um unsere Emotionen Gefühle zu wecken und eine bestimmte Reaktion in uns auszulösen. In der Werbung ist das Ziel unser Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung.
Fazit: Unsere Emotionen haben einen Einfluss auf das, was wir tun und wie wir uns dabei fühlen. Werden wir über eine Werbung getriggert und kaufen uns das beworbene Produkt, haben wir ein freudiges Gefühl und sind glücklich über den Neuerwerb.
Faszinierende Faszien
Das Fasziensystem ist ein faszinierendes und hochinteressantes Gewebe. Einige Forscher sagen, dass es sich sogar um ein eigenständiges und sehr wichtiges Sinnesorgan handelt, denn dort befinden sich sehr viele Rezeptoren und Nervenzellen.
Faszien gehören zum Bindegewebe unseres Körpers. Sie durchziehen mit einem Gewicht von rund 20 Kilogramm unseren ganzen Körper. Das Fasziengewebe verpackt unser Gehirn, schützt unsere Knochen und Organe, umhüllt die Nerven und alle Muskelfasern. Faszien trennen also bestimmte Bereiche im Körper voneinander und gleichzeitig verbinden sie auch alles miteinander.
Doch das sind noch lange nicht alle Funktionen der Faszien. Weitere wichtige Aufgaben:
• Das Fasziengewebe speichert ein Viertel des gesamten Körperwassers.
• Faszien versorgen Zellen und Organe mit Nahrung.
• Faszien reagieren auf Anforderungen und Belastungen.
• Zwischen den Faszien findet der Transport der Lymphe statt, die wichtige Stoffe zu den Zellen hin- und Abbauprodukte von ihnen wegtransportieren.
• Faszien haben eine wichtige Stabilisierungs- und Haltefunktion.
Mit einem gesunden und gut funktionierenden Bindegewebe bleibt der Mensch bis ins hohe Alter jung und fit. Man könnte sagen: Der Mensch ist so jung wie seine Faszien. Je besser die Versorgung des Fasziensystems, desto fitter der Mensch.
Welchen Einfluss haben Emotionen auf unsere Faszien?
Du kannst dir das so vorstellen: Wann immer du unter Stress stehst, negative Gedanken und Gefühle hast und dich dementsprechend schlecht fühlst, hat das auch einen ungünstigen Einfluss auf deinen Körper. Denn unverarbeitete Gefühle wie Angst, Trauer, Wut und Stress jeglicher Art werden wie Schlacken in unserem Bindegewebe gespeichert. Unsere Muskeln verspannen sich und verschiedenste Körperfunktionen werden beeinträchtigt.
Stress ist in der heutigen Zeit ein großes Thema und Dauerstress eine wirkliche Belastung für den Körper. Stress erhöht den Muskeltonus und bringt auf Dauer Verspannungen und Muskelverhärtungen mit sich. In der Folge kann es zu einem Lymphstau kommen und die Faszien verkleben. Forscher haben außerdem herausgefunden, dass sich die Faszien zusammenziehen, wenn sie Stresshormonen ausgesetzt werden. Gespannte Faszien lösen wiederum Schmerzen aus.
Wer beispielsweise in der Familie Dauerstreitigkeiten erlebt, leidet permanent unter Stress. Das ganze System des Menschen ist rund um die Uhr in Alarmbereitschaft und die Muskeln stehen immer unter Anspannung. Da die Faszien das Muskelgewebe durchziehen, sind auch sie von den Verspannungen betroffen und reagieren mit Verklebungen und Verfilzungen. In der Folge ist ihre Beweglichkeit eingeschränkt und es kann zu kleinen Rissen in den Faszien kommen, die Schmerzen verursachen.
Ladest du dir also permanent zu viele Aufgaben, Probleme und Sorgen auf, hat das nicht nur einen negativen Einfluss auf deinen Geist und deine Seele, sondern es leiden auch deine Faszien. Sie verkleben, verfilzen und können sich nicht mehr so frei bewegen wie sie es im gesunden Zustand tun würden. Es kann auch zu Verletzungen der Faszien kommen, die Schmerzen auslösen und weitere Verspannungen verursachen. Ein Teufelskreis …
Daher bleibe in einer positiven Grundhaltung – was auch immer in deinem Leben geschieht.
Tipp: Wenn du merkst, dass dir mal wieder alles zu viel wird, unterbrich deine Arbeit und gehe drei Schritte zurück. Das meine ich wortwörtlich: Löse dich in diesem Moment von deinem Tun und gehe aktiv drei Schritte zurück. Nimm bewusst physisch Abstand und atme drei bis fünf Mal tief durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Befreie dich dadurch von der Spannung!
Was kannst du tun, damit deine Emotionen deine Faszien gesund halten?
Hier meine 5 wichtigsten Tipps – wie immer alltagstauglich und effektiv:
• Denke positiv: Entscheide dich dafür, das Glas als halb voll zu sehen, nicht als halb leer. Erkenne, dass alles eine positive Seite hat – auch wenn wir sie zunächst nicht erkennen.
• Trinke viel Wasser: Deine Faszien brauchen neben der richtigen Bewegung auch Flüssigkeit. Wer viel Wasser trinkt, hält zudem seinen ganzen Organismus besser im Fluss. Außerdem stehen unsere Emotionen eng in Verbindung mit dem Element Wasser.
• Raus in die Natur: Unternimm öfter einen Spaziergang an der frischen Luft. Faszien lieben Bewegung, damit sie elastisch bleiben. Und dein Körper braucht regelmäßig frischen Sauerstoff, denn er ist für uns lebensnotwendig. Doch auch die Seele tankt in der Natur auf, erholt und regeneriert sich. Negative Gedanken verlieren zudem draußen ihre Kraft und wir kommen wieder in die Freude.
• Schreibe dich wohl: Leg dir einen kleinen Kalender oder ein Notizbuch an dein Bett und schreibe jeden Abend auf, was du tagsüber Positives erlebt hast. Vielleicht hast du ein Gespräch mit einem lieben Menschen geführt, ein wertschätzendes Lob vom Chef erhalten oder dir etwas Schönes gekauft. Egal, was es war – schreibe es auf! Ich habe es selbst ausprobiert und dadurch gelernt, wie viel Positives jeden Tag passiert. Das Aufschreiben gibt dir ein gutes Gefühl und du kannst entspannt einschlafen. Am nächsten Morgen startest du gestärkt und motiviert in den Tag ...
• Tanze dich frei: Wenn du Stress, Ärger oder Sorgen hast, bewege dich! Bewegung hält nicht nur die Faszien locker, sondern baut zudem Stresshormone ab. Du kannst zum Beispiel ein Ausdauertraining wie Laufen oder Radfahren durchführen oder tanzen. Lege dir eine schöne Lieblingsmusik auf – oder einen ganz wilden Song und tanze deinen Ärger oder Kummer richtig aus dir heraus.
• Dufte Entspannung: Sorge mit angenehmen Düften und ätherischen Ölen für Entspannung. Lege dir zum Beispiel ein Lavendelsäckchen neben das Kopfkissen, lasse in einer Aromalampe feines ätherisches Melissenöl verströmen oder besorge dir ein beruhigendes Naturparfüm.
Was kannst du tun, wenn deine Faszien durch Stress und Verspannungen schon blockiert sind?
Wenn du schon länger unter Stress und Verspannungen leidest, dein Körper öfter schmerzt und steifer geworden ist, hilft vor allem Bewegung und Dehnungsübungen. Bring dich in die richtige fasziengerechte Bewegung und halte dein Fasziennetz künftig geschmeidig und gesund. Fange gleich an und spüre die erste Erleichterung. Wie eine fasziengerechte Bewegung aussieht, zeige ich dir in meinen Videos und Kursen
Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick in die faszinierende Welt der Faszien geben und du bist motiviert, deine Faszien nun auch von der emotionalen Seite her zu pflegen. An dieser Stelle sei aber auch nochmals gesagt, dass Bewegung und Ernährung für die Faszien ebenfalls eine große Rolle spielen und für ihre Gesunderhaltung sehr wichtig sind. Daher sorge für deine Faszien ganzheitlich, denn es ist immer das Ganze, das wirkt.
Lieben Melanie, deinen Artikel ist es sehr schön und ganzheitlich geschrieben. Der Einfluss unserer mentalen Verfassung wird häufig unterschätzt. VG